Oya-Rat

Claus Biegert
1947 geboren, zog es mich 1973 – ausgelöst durch die Besetzung von Wounded Knee – nach Nordamerika. Von da an stand die Situation der indigenen Völker im Mittelpunkt meines journalistischen und publizistischen Schaffens. Enge Beziehungen bestehen seither zu den Haudenosaunee, der Konföderation der Irokesen. Mit dem Maler Rainer Wittenborn schuf ich zwei Ausstellungen zur Zerstörung der Jagdgründe der Cree durch ein Hydroprojekt an der James Bay im Norden der kanadischen Provinz Québec. 1992 initiierte ich das »World Uranium Hearing« in Salzburg, danach war ich Mitgründer des »Nuclear-Free Future Award«. In dieser Zeit erweiterte sich mein Arbeitsfeld durch Dokumentarfilme. Gegenwärtig engagiere ich mich für die Rechte der Natur. biegert-film.de | Mehr lesen

Veronika Bennholdt-Thomsen
1944 geboren, verbrachte ich meine ersten Jahre als Tochter des Dorfschullehrers im bäuerlichen Niederbayern. Danach sind wir alle vier Jahre umgezogen. Heimatlich fühlte ich mich erst wieder als Studentin in Mexiko, dank der lebensbejahenden, aufeinander bezogenen Kultur der Menschen dort. Ich studierte Sozialanthropologie; als Hochschullehrerin widmete ich mich später der Kritik der profitgetriebenen Wachstumsökonomie, die alles und jeden weltweit kolonisiert. Die ökofeministische Subsistenzperspektive ist dabei Analyseinstrument und Vision zugleich. Zurzeit begleite ich die Gemeinschaft in Klein Jasedow auf ihrem Weg zum »Lernort Subsistenz«.
Mehr lesen

Friederike Habermann
»Friede bekämpft Kapitalismus, Rassismus und Sexismus in der Wildnis Niedersachsens«, stellte mich der Autor (und Freund) Raj Patel einmal vor. Da war ich stolz. Damals war ich zurück aus dem Hamburger Großstadtdschungel sowie von vielen Reisen – als die Bewegung noch weniger gegen den Klimawandel und viel mehr gegen die kapitalistische Globalisierung kämpfte. Nach weiteren 15 Jahren in den Wäldern Brandenburgs hat Niedersachsen mich wieder, allerdings nicht dort, wo ich 1967 das Licht der Welt erblickte, sondern im grünwelligen Leinebergtal – an einem der Orte, wo Menschen Commoning zu leben versuchen und dabei für das gute Leben aller eintreten.
Mehr lesen

Johannes Heimrath
Seit dem Start von Oya bis zum Dezember 2020 habe ich die Herausgeberschaft von Oya verantwortet. Viele Menschen kennen mich in verschiedenen Rollen, von denen ich mich meinem Alter entsprechend nach und nach verabschiede. Dennoch bleibe ich Oya weiterhin beratend verbunden. Vertiefen wird sich ein neuer Forschungsabschnitt in meiner Biografie, in dem ich die Frage untersuche: Können wir in unseren Breiten wirklich, wirklich vollständig vom verfügbaren Land leben? Wir werden sehen, wie sich das komplexe Landwirtschaftsprojekt »Allmendhof Klein Jasedow« in den vor uns liegenden Wandeljahren entfaltet. Mehr lesen
www.johannesheimrath.de

Werner Küppers
1950 in einem dorf am linken niederrhein geboren. wild mäandernder lebenslauf. seit herbst 2000 lebe ich im »omnibus für direkte demokratie« und jeder tag ist wie ein roman. mit ständig wexelnden besatzungen, die jeweils einen produktiven einklang finden und unter wild wexelnden umständen zu allem bereit sein müssen. meine »band« setzt sich aus sehr tauglichen enkelinnen & enkeln zusammen, mit einem viel klareren bewußtsein davon, was wir mutter erde und uns gegenseitig antun. ich bin zwar der kapitän und inzwischen über 70 jahre alt, aber ohne die »soziale praxis« mit ihnen und unserem alltäglichen »publikum« könnte ich nicht leben. gemeinsam schaffen wir eine lebensqualität im omnibus und im umgang mit den menschen vor ort, die ich nie für möglich gehalten hätte.
Mehr lesen
er-fahrungen.org

Hildegard Kurt
1958 geboren und im ländlichen Rheinhessen aufwachsend, erschienen mir die Flurbereinigungen der 1960er und 70er Jahre ein schlimmer Frevel. Ab den 1990er Jahren erforschte ich als Kulturwissenschaftlerin die kulturelle Dimension von Nachhaltigkeit. Mitbegründerin des und.Institut für Kunst, Kultur und Zukunftsfähigkeit in Berlin, Autorin und praktisch auf dem Feld des Erweiterten Kunstbegriffs nach Joseph Beuys tätig. Seit 2018 bin ich Mithütende der erdfest-Initiative; die alljährlich im Frühsommer stattfindenden Erdfeste stellen politischem und aktivistischem Engagement eine noch kaum erschlossene Ressource an die Seite: das Feiern des Lebendigen. Dies beglückt.
Mehr lesen

www.hildegard-kurt.de

Lara Mallien (1973–2023)
Lara Mallien, 1973 in Hamburg geboren, wuchs im oberbayerischen Voralpenland auf und zog nach einem Umweg über die Schweiz 1997 mit ihrer (wahl-) verwandten Großfamilie ins ostvorpommersche Dorf Klein Jasedow, wo sie seitdem lebte, wirkte und heimisch wurde. Sie war Gründerin und langjährige Chefredakteurin der Zeitschrift »Oya«, Vorstandsmitglied der »Europäischen Akademie der Heilenden Künste e.V.« und Initiatorin des »Lernort Subsistenz« in Klein Jasedow. Am 28. April 2023 ist sie nach schwerer Krankheit aus dem Leben gegangen. Sie hinterlässt einen Sohn, eine Familie, eine dreißigköpfige Gemeinschaft sowie ein weiter gewebtes Netzwerk aus Menschen und Projekten.

Mehr lesen

Michael Succow
Geboren als Sohn eines Landwirts 1941 in Lüdersdorf im Osten Brandenburgs, hatte ich als Kind die Schafe zu hüten. Dabei begann ich mit 13 Jahren, meine Naturbeobachtungen aufzuschreiben. Inzwischen sind es zwölf Tagebücher, die von der einstigen biologischen Vielfalt in der bäuerlichen Kulturlandschaft zeugen. Dieses Herzensthema zieht sich durch mein Leben bis heute, vom Biologiestudium über die wissenschaftliche Arbeit, mein ehrenamtliches Engagement und die Initiierung des DDR-Nationalparkprogramms in der Wendezeit. Seit 1999 setze ich mich auch mit meiner Stiftung für den Schutz und die nachhaltige Nutzung von Ökosystemen weltweit ein.
Mehr lesen
www.succow-stiftung.de

Andreas Weber
Als Biologe, Philosoph und Schriftsteller ergründe ich (Jahrgang 1967) Lebendigkeit als sinnliche, subjektive, geteilte und poetische Erfahrung. Ich lehre an der Universität der Künste und am Bard College in Berlin sowie an der UNISG, Pollenzo, Italien. Meine jüngsten Buchveröffentlichungen: »Indigenialität« (Nicolai, 2018), »Enlivenment. A Poetics for the Anthropocene« (MIT Press, 2019), »Warum Kompromisse schließen?« (Duden-Verlag, 2020), »Sharing Life. An Ecopolitics of Reciprocity« (Böll-Stiftung, 2021) und »Essbar sein« (thinkOya 2023).
Mehr lesen
autor-andreas-weber.de